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04.02.2014 Praxistest: PJ-Dienst am Samstag



Gerade bin ich von meinem 24-Stundendienst zurückgekommen. Ich hätte nicht gedacht, dass am Wochenende so viel los sein kann. Eigentlich hatte ich mich auf einen Tag zum Ausruhen eingestellt und bekomme so nebenbei ein paar freie Tage. Als PJler hat man nämlich hier in der Chirurgie die Möglich­keit, die diensthabenden Chirurgen bei Operationen zu unterstützen und als Ersatz kommt man nicht nur in den Genuss, den anschließenden Tag zuhause zu verbringen, sondern hat, im Gegensatz zu den Ärzten, noch einen weiteren freien Tag. Und für Samstage und Sonntage sind es drei Tage. Das war für mich ein verlockendes Angebot.

Angefangen hat der Dienst mit der Visite, wie ich es auch vom Wochendienst kannte. Direkt im Anschluss kam dann schon ein Anruf auf dem Stationstelefon an, ein Patient auf der Intensivstation hätte von seiner Halsoperation am Vortag nachgeblutet. Man könne nicht genau sagen, wie lange es dauert, bis seine Luftröhre nicht mehr durchgängig ist. Das war natürlich ein Grund zur Eile und zusammen mit dem Oberarzt und dem diensthabenden Assistenzarzt bin ich direkt zur Intensivstation gelaufen.

Dort angekommen, sahen wir, dass die Situation nicht ganz so schlimm war. Ein Arzt dort meinte schon, wir könnten nicht mehr in den OP fahren und müssten direkt am Krankenbett operieren, aber mein Oberarzt hielt das für unnötig und ließ den Patienten stattdessen in den OP schieben und die diensthabende Gefäßchirurgin anrufen. Für mich war das alles ziemlich spannend, weil ich zum ersten Mal bei einem internen Notfall dabei war. Während der Operation sah man dann, dass es doch keine Nachblutung war, ein großes Glück für den Patienten und positiv für mich, weil ich als zweiter Assistent auch am Tisch geholfen hatte.

Während der OP kam auch schon der nächste Anruf, der PJler solle doch seinen Dienstfunker abholen kommen. Ich merkte schon, ich musste mir die freien Tage wohl doch erarbeiten. Bis jetzt war ich aber sehr begeistert, und es hätte auch so weitergehen können.

Der Piepser hatte schon zwei Nummern auf dem Display, die ich zurückrufen sollte. Ich wusste bis dahin nicht einmal, wie man so ein Gerät bedient, vielleicht wäre es auch besser so gewesen. Viele Ärzte schimpfen ja über die ständige Erreichbarkeit, und ich hab schnell gemerkt, dass beide Nummern von zwei verschiedenen Stationen waren, die beide das gleiche wollten: Jemanden, der für sie Blut abnimmt.

Da war die Begeisterung schnell verschwunden, das Tagesschäft hatte mich zurück. Und es war nicht viel Zeit vergangen, als noch zwei Stationen zur Blutentnahme auf dem Tagesplan standen. Zu Beginn hat mich das immer gestört, aber mit der Zeit merkte ich, dass man nach vielen Blutentnahmen hintereinander eine viel größere Routine bekommt als wenn man die gleiche Zahl in Abschnitten macht. Nun konnte ich erst einmal gemütlich Mittagspause machen!

Danach kam dann die Ernüchterung. Wieder wurde ein Notfall angekündigt, dieses Mal mit dem Rettungswagen gebracht, und es sah nicht gut um den Patienten aus. Er war sehr abgemagert. Während der Operation stellte sich heraus, dass er einen großen Tumor im Bauch hatte, der diffus blutete. Ich dachte, man könne etwas machen, aber der Oberarzt saugte ein bisschen Blut ab und begann, den Bauch wieder zuzunähen. Es war wohl aussichtslos...

Am Nachmittag kamen noch zwei Operationen auf mich zu, eine notfallmäßige Schulter­prothesenoperation und eine Operation an der Bauchaorta. Alles in allem war ich abends sehr müde und hätte nie gedacht, wie viele neue Eindrücke man an einem Samstag bekommen kann. Und obendrein freue ich mich auf drei erholsame freie Tage.

Quelle: www.aerzteblatt.de


03.02.2014 Designer-Affen mit menschlichen Gendefekten



Ningning und Mingming heißen die ersten Äffchen, bei denen chinesische Forscher gezielt Einzelgene manipuliert haben. Das Zwillingspaar wurde mit Mutationen in zwei Genen geboren, die chinesische Forscher ihnen vor einer künstlichen Befruchtung ins Chromosom geschrieben haben. Sie benutzten dabei eine erst kürzlich entwickelte Methode, die nach Ansicht von Experten in den nächsten Jahren die Erforschung von genetischen Erkrankungen des Menschen erleichtern wird, die aber im Prinzip auch angewendet werden könnte, um „Designer-Menschen“ herzustellen.

Die Entfernung einzelner Gene war bisher nur bei Mäusen möglich. Um sogenannte Knockout-Mäuse herzustellen, benutzten die Forscher die homologe Rekombination, ein spontaner Austausch von DNA zwischen zwei Chromosomen. Er erlaubt es den Forschern, gewünschte Gene an beliebige Stellen des Erbguts zu schmuggeln. Da das Phänomen der homologen Rekombinationen selten ist, sind viele Versuche notwendig. Bei Mäusen, die sich rasch vermehren, ist dies praktikabel, nicht aber bei Primaten.

Mit dem CRISPR/Cas9-System, einem erst kürzlich entwickelten Verfahren, benötigte das Team um Jiahao Sha von der Medizinischen Universität in Nanjing nur 198 befruchtete Eizellen, um vermutlich sechs Tiere mit dem gewünschten Gendefekt zu erzeugen, Die ersten beiden sind Ningning und Mingming, vier weitere Javaneraffen (Macaca fascicularis) wurden noch nicht geboren.
Quelle: www.aerzteblatt.de



11.03.2014 BÄK: Warnung vor Eingirff in ärztl. Berufsrecht



Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, der aktuelle Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), warnt vor Aushebelung des ärztlichen Berufsrechts. Er kritisiert dabei die Pläne der Normung medizinischer Verfahren auf europäisdcher Ebene. Er drückte gegenüber dem Magazin Focus aus, der EU sei es untersagt, in die Berufsordnung der Ärzte in Deutschland einzugreifen. Die nationalen ärztlichen Berufsregeln sowie die dazugehörige ärztliche Aus- und Weiterbildung dürfe nicht von der EU ausgehebelt werden, da sonst die Medizin in Deutschland sich einem Mittelwert von Europa angleichen werde.
Quelle: www.bundesaerztekammer.de




29.04.2015 Gesundes Essen oder Giftgefahr? Die Tricks der Lebensmittelindustrie



In fast allen Lebensmitteln stecken sie drin. Die Substanzen, die von der Lebensmittelindustrie verwendet werden und letztendlich für mehr Gewinn im Unternehmen sorgen sollen: Wachstumshormone, Antibiotika, krankmachende Keime und sonstige Zusatzstoffe. Darüber hinaus sind auch Umweltgifte enthalten, wie z.B. im Zuchtlachs, der als eines der am höchsten belasteten Lebensmittel der Welt gilt. Welt der Wunder hat analysiert: weltweit erkranken 67 Millionen Menschen jedes Jahr durch verseuchte Lebensmittel, ungefähr 20.000 Menschen sterben direkt an einer Pestizide-Vergiftung. Die bestehenden Grenzwerte in der Industrie für bestimmte Stoffe in Nahrungsmitteln stammen zum Großteil noch aus den 60er-Jahren. Experten empfehlen daher, sich genauer zu informieren und überwiegend Produkte aus dem lokalen Anbau zu kaufen.

Quelle: www.med-kolleg.de

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